Benzocain

Arzneimittel mit betäubender Wirkung auf die Haut und Schleimhaut. Benzocain hemmt die Informationsweiterleitung zwischen zwei Nervenzellen. Schmerz, Druck und Vibration werden dann schwächer wahrgenommen. Benzocain ist als Lutschtablette zur regionalen Betäubung von Haut und Schleimhäuten erhältlich, beispielsweise zur Betäubung der Rachenschleimhaut bei einer Rachenentzündung. Der schmerzlindernde Effekt ist allerdings nur gering. Besondere Vorsicht ist bei Kindern und Jugendlichen geboten, weil diese ein höheres Risiko für Nebenwirkungen aufweisen. Lassen Sie sich hierzu von Ihrer Apotheker*in beraten.

Benzocain ist auch in besonderen Kondomen enthalten – dadurch soll der Samenerguss hinausgezögert werden.

Anwendung

Benzocain ist verfügbar als:

  • Lutschtablette (8 mg).

Nehmen Sie die Tablette in den Mund und lassen Sie diese langsam zergehen. Bis zu 6 Tabletten täglich sind erlaubt. Wenn die Erkrankung nach 2 Tagen nicht abklingt, sollten Sie eine Ärzt*in aufsuchen.

Risiken und Nebenwirkungen

Benzocain betäubt die Mundhöhle und den Rachen. Das Risiko für Bissverletzungen und Verschlucken ist dadurch erhöht. Seien Sie also achtsamer beim Essen und Trinken.

Eine sehr seltene Nebenwirkung des Wirkstoffs ist eine Methämoglobinämie. Die roten Blutkörperchen können dann nicht mehr so viel Sauerstoff aufnehmen. Die Folge sind eine Atemnot und Zyanose, also eine bläuliche Verfärbung der Schleimhäute aufgrund eines Sauerstoffmangels. Selten treten allergische Reaktionen auf mit Juckreiz, Schleimhautrötung und Ödemen.

Autor*innen

Dr. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 10:10 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.