Arzneimittel zur Behandlung eines Typ 2 Diabetes. Metformin hat mehrere Wirkungen: Zum einen verbessert es die Wirkung des körpereigenen Insulins. Die Körperzellen nehmen dann nach einer Mahlzeit den Zucker aus dem Blut schneller auf. Dadurch bleibt der Blutzucker niedriger. Außerdem hemmt Metformin die Bildung von Zucker in der Leber, sodass weniger Zucker aus der Leber in das Blut gelangt. Eine für viele Diabetiker*innen gesundheitsfördernde Nebenwirkung von Metformin ist eine leichte Gewichtsabnahme.
Wenn Metformin den Blutzucker nicht genug senkt, lässt es sich mit anderen Antidiabetika oder mit Insulin kombinieren. Alleine eingesetzt hat es einen wichtigen Vorteil gegenüber anderen Antidiabetika: Es verursacht auch bei höherer Dosierung keinen Unterzucker.
Anwendung
Metformin ist verfügbar als:
- Filmtablette (500 mg, 850 mg, 1000 mg)
- Retardtablette (500 mg, 750 mg, 1000 mg).
Die Behandlung startet meist mit einer Dosis von 500 mg morgens und abends.
Bis Metformin voll wirkt, vergehen meist mehrere Tage. Nach etwa zwei Wochen kontrolliert Ihre Ärzt*in nochmals den Blutzuckerspiegel. Wenn der Blutzucker weiter zu hoch ist, erhöht sie die Dosis von Metformin schrittweise über 2 Wochen auf bis zu 3000 mg am Tag.
Metformin nehmen Sie optimalerweise beim oder direkt nach dem Essen ein – dies schont Ihren Magen-Darm-Trakt.
Risiken und Nebenwirkungen
Eine unangenehme Nebenwirkung von Metformin ist ein metallischer Geschmack im Mund. Häufig sind auch Verdauungsbeschwerden wie Durchfall oder Übelkeit bis zum Erbrechen. Seltener sind allergische Hautreaktionen wie eine juckende oder gerötete Haut.
Eine sehr seltene, aber ernst zu nehmende Gefahr bei der Behandlung mit Metformin ist eine Laktatazidose – eine Übersäuerung des Blutes. Sie tritt allerdings nur auf, wenn weitere Risikofaktoren hinzukommen. Dazu gehören Erkrankungen wie eine schwere Herzinsuffizienz oder ein Schock. Auch Infektionen oder ein sehr starker Flüssigkeitsverlust sind mögliche Auslöser, etwa durch äußerst starken Durchfall oder Erbrechen oder durch eine akute Alkoholvergiftung. Halten Sie in diesen Fällen Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in, ob Sie die Therapie mit Metformin pausieren müssen. Vor Operationen in Vollnarkose oder einer bildgebenden Untersuchung mit jodhaltigem Kontrastmittel muss das Medikament in jedem Fall abgesetzt werden.
Wechselwirkungen
Unabhängig von der Dosierung ist durch Metformin kein Unterzucker zu befürchten. Anders ist das bei Metformin in Kombination mit anderen Antidiabetika oder Insulin. In diesem Fall sollte man den Blutzucker regelmäßig kontrollieren, um einem Unterzucker vorzubeugen.
Glukokortikoide wie Kortison und Beta-2-Sympathomimetika schwächen die Wirkung von Metformin ab – dies kann eine Dosisanpassung nötig machen. Dies gilt auch, wenn man die Medikamente inhaliert, etwa beim Asthma oder der COPD.
Wenn Sie gleichzeitig bestimmte Schmerzmittel wie NSAR oder bestimmte Blutdruckmedikamente wie Schleifendiuretika und ACE-Hemmer einnehmen, kann sich die Funktion der Niere verschlechtern. Metformin reichert sich dann im Körper an, was dessen Wirkung verstärkt.
Einen Alkoholrausch sollten Sie während der Behandlung aus zwei Gründen meiden: Erstens beeinträchtigt er die Leberfunktion und erhöht so die Gefahr einer Laktatazidose. Zweitens verdeckt übermäßiger Alkoholkonsum die ersten Zeichen einer Unterzuckerung.
Bei Frauen mit polyzystischen Ovarien (PCO) hat Metformin einen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Metformin verbessert die Wirkung von Insulin und fördert so den Eisprung. Frauen mit PCO sind dann fruchtbarer – was bei der Empfängnisverhütung oder bei Kinderwunsch zu beachten ist.