Wirkstoff aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Indometacin wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend. Die Wirksamkeit von Indometacin ist vergleichbar anderer NSAR, Nebenwirkungen treten aber deutlich häufiger auf. Deshalb wird Indometacin überwiegend als Reservemedikament eingesetzt, wenn andere Schmerzmittel nicht infrage kommen oder schlechter wirken, so bei
- akuten und chronischen Gelenkerkrankungen wie Arthrose, rheumatoide Arthritis, Gicht und Morbus Bechterew
- Weichteilerkrankungen wie Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen
- (Sport-)Verletzungen wie Prellungen und Zerrungen
- seltenen Arten von Kopfschmerzen wie Hemicrania continua oder paroxysmale Hemikranie, dann als Mittel der ersten Wahl.
Anwendung
Indometacin ist rezeptpflichtig und verfügbar als
- Tablette (50 mg)
- Kapsel (50 mg).
Schlucken Sie die Tablette oder Kapsel am besten während einer Mahlzeit mit einem Glas Wasser herunter. Eine Einzeldosis beträgt 1 Tablette oder 1 Kapsel. Die Wirkung hält 4 bis 6 Stunden an. Maximal sind pro Tag 3 Tabletten, also insgesamt 150 mg Indometacin erlaubt, auf ärztliche Anordnung bei starken Beschwerden auch 200 mg. Halten Sie zwischen 2 Dosen einen Abstand von mindestens (6–)8 Stunden ein.
Risiken und Nebenwirkungen
Nebenwirkungen von Indometacin sind häufig und betreffen
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen, selten auch schwere, teilweise lebensbedrohliche Geschwüre (Ulcera) mit Blutungen und Magendurchbrüchen (Magen-Darm-Perforation). Leichte Blutungen können zu schwarz-krümeligen Blutauflagerungen am Stuhl führen. Auch Blähungen und Verstopfungen kommen vor
- Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit und Schläfrigkeit
- Leberschäden mit Symptomen wie Appetitlosigkeit, Durchfall, Gelbfärbung von Haut und Augen, Dunkelfärbung des Urins und ungewollter Gewichtsverlust. Tritt eines dieser Zeichen auf, gehen Sie sofort zu Ihrer Ärzt*in
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Nierenschäden (Niereninsuffizienz)
- Auslösung eines Asthma-Anfalls (Analgetika-Asthma).
Insbesondere bei Vorerkrankungen im Magen-Darm-Trakt, sind all diese Nebenwirkungen sehr häufig. Lassen Sie sich von Ihrer Ärzt*in deshalb beraten, ob andere Schmerzmittel besser für Sie geeignet sind. Eine Alternative ist zum Beispiel Paracetamol.
Wechselwirkungen
Nehmen Sie neben Indometacin noch andere Medikamente ein, dann drohen Wechselwirkungen. So erhöht sich das Risiko für Magen-Darm-Geschwüre und -Blutungen bei der gleichzeitigen Einnahme von NSAR oder Acetylsalicylsäure. Die blutverdünnende Wirkung von Gerinnungshemmern wie Marcumar oder Clopidogrel wird durch Indometacin gesteigert. Ebenso verstärkt Indometacin bei Diabetikern die Blutzuckersenkung durch Metformin. Die Blutdrucksenkung von ACE-Hemmern, Diuretika und Betablockern wird dagegen durch Indometacin abgeschwächt – trotzdem erhöht sich das Risiko für Nierenschäden.
Sprechen Sie daher mit Ihrer Ärzt*in über all Ihre Medikamente, bevor Sie Indometacin einnehmen.