Ein trockener Mund tritt häufig bei Flüssigkeitsmangel auf. Vor allem ältere Menschen vergessen oft einfach, genügend zu trinken, da das Durstgefühl mit dem Alter nachlässt. Bei älteren Menschen besteht zudem oft noch eine altersbedingt nachlassende Speichelproduktion.
Doch auch junge Menschen sind von einem trockenen Mund nicht verschont, etwa wenn ihnen in einer Stress- oder Angstsituation die Spucke wegbleibt. Für diese Reaktion sind Stresshormone verantwortlich. Die Mundschleimhaut erlangt wieder ihre normale Feuchtigkeit, sobald sich die Anspannung löst.
Auch verschiedene Medikamente, z. B. Psychopharmaka und Mittel gegen Bluthochdruck, hemmen über Hormone und vegetatives Nervensystem die Speichelproduktion. Hier hilft ein klärendes Gespräch mit dem Arzt oder Apotheker.
Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe
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Mundtrockenheit bei Fieber, Durchfall, Erbrechen, großer Hitze; bei Kindern eingesunkene Augen und trockene Windeln; bei alten Menschen pergamentartige Haut mit stehenden Hautfalten, evtl. Verwirrung
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Mundtrockenheit im hohen Lebensalter; pergamentartige Haut mit stehenden Hautfalten; evtl. Verwirrung
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Mundtrockenheit in Belastungssituationen, beispielsweise bei Angst
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Mundtrockenheit bei Alkohol- oder Drogenkonsum
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Mundtrockenheit bei Medikamenteneinnahme
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Mundtrockenheit mit Augenbrennen; trockene Nase mit Borkenbildung; Abgeschlagenheit und evtl. Fieber; Schwellung vor den Ohren; evtl. Muskel- und Gelenkschmerzen
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Mundtrockenheit mit ein- oder beidseitigen Schwellungen vor den Ohren oder unter den Kieferwinkeln; schmerzhaft oder schmerzlos
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Mundtrockenheit bei Fieber, Durchfall, Erbrechen, großer Hitze; bei Kindern eingesunkene Augen und trockene Windeln; bei alten Menschen pergamentartige Haut mit stehenden Hautfalten, evtl. Verwirrung
Ursache:
Austrocknung (Dehydratation), z. B. bei
- Akutem Durchfall
- Ungenügendem Trinken (besonders bei Hitze)
Maßnahme:
- In den nächsten Stunden zum Haus- oder Kinderarzt bei Benommenheit oder wenn Flüssigkeit nicht angenommen oder behalten wird
Selbsthilfe:
- Möglichst viel trinken
- Alten Menschen Trinkhilfen geben und/oder einen Trinkplan erstellen
- Bei Durchfall Elektrolytlösungen aus der Apotheke einnehmen
Mundtrockenheit im hohen Lebensalter; pergamentartige Haut mit stehenden Hautfalten; evtl. Verwirrung
Ursachen:
- Nachlassende Funktion der Mundspeicheldrüsen
- Austrocknung (Dehydratation) durch Flüssigkeitsmangel bei vermindertem Durstgefühl
Maßnahme:
- In den nächsten Stunden zum Hausarzt bei Zeichen der Austrocknung
Selbsthilfe:
- Bei Speichelmangel Mundspülen mit Salzwasser, Bonbon lutschen bzw. zuckerfreien Kaugummi kauen
- Viel trinken, evtl. mit Trinkhilfen und/oder Trinkplan
Mundtrockenheit in Belastungssituationen, beispielsweise bei Angst
Ursachen:
- Normale Stressantwort
- Beginnende Panikattacke
Selbsthilfe:
- Entspannungsverfahren oder Mind-Body-Therapie erlernen
- Mundspülen mit Salzwasser, Bonbon lutschen oder zuckerfreien Kaugummi kauen
Mundtrockenheit bei Alkohol- oder Drogenkonsum
Ursachen:
- Alkoholkonsum ohne gleichzeitiges Trinken alkoholfreier Getränke
- Entzugssyndrom bei Alkoholabhängigkeit und Drogensucht
Maßnahme:
- Am selben Tag zum Hausarzt oder Psychiater, wenn bei einem Entzug weitere Beschwerden wie Verwirrtheit, starke Unruhe oder Halluzinationen auftreten
Selbsthilfe:
- Während oder nach Alkoholkonsum doppelte Menge an alkoholfreier Flüssigkeit trinken
- Mundspülen mit Salzwasser, Bonbon lutschen oder Kaugummi kauen
Mundtrockenheit bei Medikamenteneinnahme
Ursache:
- Arzneimittelnebenwirkung, z. B. von vielen Bluthochdruckmitteln und Psychopharmaka, insbesondere Neuroleptika
Maßnahme:
- Mit dem behandelten Arzt (oder Apotheker bei rezeptfreien Mitteln) möglichen Wechsel von Medikamenten besprechen
Selbsthilfe:
- Mundspülen mit Salzwasser, Bonbon lutschen oder zuckerfreien Kaugummi kauen
Mundtrockenheit mit Augenbrennen; trockene Nase mit Borkenbildung; Abgeschlagenheit und evtl. Fieber; Schwellung vor den Ohren; evtl. Muskel- und Gelenkschmerzen
Ursachen:
- Primäres Sjögren-Syndrom (Sicca-Syndrom)
- Sekundäres Sjögren-Syndrom (Sicca-Syndrom) bei rheumatischen Erkrankungen oder Kollagenosen wie rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen zum Hausarzt
Selbsthilfe:
- Mindestens 2 l täglich trinken
- Schluckweise Zitronenwasser trinken, Bonbon lutschen, zuckerfreien Kaugummi kauen oder Speichelersatzlösungen aus der Apotheke einnehmen
Mundtrockenheit mit ein- oder beidseitigen Schwellungen vor den Ohren oder unter den Kieferwinkeln; schmerzhaft oder schmerzlos
Ursache:
Erkrankungen der Mund- und Ohrspeicheldrüsen, z. B.
- Akute oder chronische Speicheldrüsenentzündung, z. B. bei Speichelstein
- Selten gut- oder bösartiger Tumor der Speicheldrüsen
Maßnahme:
- In den nächsten Tagen zum HNO-Arzt oder Hausarzt
Ihre Apotheke empfiehlt
Austrocknung vorbeugen.
Wenn Mundtrockenheit Folge eines Flüssigkeitsmangels ist, beugt ausreichendes Trinken der Austrocknung (Dehydratation) vor. Die Art der Getränke ist unwichtig, nur Alkohol sowie stark zucker- und säurehaltige Getränke sind zu meiden. Gut geeignet sind beispielsweise Leitungs- und Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees sowie verdünnte Fruchtsäfte. Für Risikopatienten wie Säuglinge bieten sich ausgewogene Elektrolytlösungen aus der Apotheke an. Sie führen dem Körper die verlorenen Salze und Zucker in leicht aufnehmbarer Form wieder zu. Dehydratation kann vor allem für Säuglinge, Kleinkinder oder ältere Menschen lebensbedrohlich sein.
Hinweis:
Wenn eine Flüssigkeitsaufnahme durch Getränke nicht ausreicht oder nicht möglich ist, muss der Betroffene ins Krankenhaus und der Verlust wird durch Infusionen ausgeglichen.
Trinkhilfen und Trinkpläne für Senioren.
Besonders ältere Menschen sind gefährdet, zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen, da im Alter das Durstgefühl nachlässt. Oft kommen noch weitere Faktoren hinzu, die dazu führen, dass ältere Menschen nicht ausreichend trinken: eingeschränkte Mobilität, Vergesslichkeit oder Angst vor unkontrolliertem Urinverlust.
Trinkhilfen wie Strohhalme und Schnabeltassen sowie Trinkgefäße mit verdickten Griffen oder speziellen Halterungen erleichtern die Aufnahme von Flüssigkeit. Ein Trinkplan legt fest, wann eine bestimmte Flüssigkeitsmenge über Getränke oder Mahlzeiten aufgenommen wird, um die erforderliche Tagestrinkmenge zu erreichen. Auch Kaffee, schwarzer Tee und alkoholische Getränke wie Weinschorle und Bier werden mitgerechnet. Besonders bei erhöhtem Flüssigkeitsbedarf z. B. durch Fieber oder Durchfall unterstützt ein Trinkplan ältere Menschen bzw. Angehörige und Betreuungspersonal im Alltag und beugt der Austrocknung (Dehydratation) vor.
Speichelfluss anregen.
Kauen regt die Speicheltätigkeit an, indem es die Speicheldrüsen stimuliert. Neben Mahlzeiten, die man gut kaut, ist zuckerfreier Kaugummi eine hilfreiche und einfache Alternative. Ein fester Gegenstand im Mund erhöht ebenfalls die Speichelbildung. Dies ist aber nur bei unverletzter Mundschleimhaut empfehlenswert. Dann kommen zuckerfreie Bonbons, Pastillen sowie Lutschtabletten zum Einsatz. Manchen Betroffenen hilft auch das Lutschen von gefrorenen Getränken z. B. Apfel- und Orangensaft als "Eiswürfel". Bei gefrorenen Ananasstücken wirken zusätzlich Enzyme der Frucht positiv auf die Speichelproduktion.
Medikamente.
In schweren, belastenden Fällen von Mundtrockenheit verordnet der Arzt Medikamente zur Anregung des Speichelflusses (z. B. mit dem Wirkstoff Pilocarpin). Sie fördern über eine Beeinflussung des Nervensystems die Bildung von Speichel durch die Speicheldrüsen.
Künstlicher Speichel.
Wenn die Speicheldrüsen nicht mehr genug Speichel produzieren, muss die Mundschleimhaut von außen feucht gehalten werden. Auch bei Mundtrockenheit durch eine Chemotherapie oder Erkrankungen wie dem Sjögren-Syndrom empfehlen Ärzte künstlichen Speichel. Die Speichelersatzpräparate enthalten Gleitmittel, Mineralsalze und Wirkstoffe zur Kariesprophylaxe. Es stehen sowohl neutrale als auch aromatisierte Spüllösungen oder Sprays zur Verfügung.
Komplementärmedizin.
Zur Anregung der Speichelproduktion empfiehlt die Naturheilkunde Fenchelsamen und Ingwer. Die Fenchelsamen oder ein Stückchen Ingwerwurzel mehrmals täglich im Mund zerkauen. Eine Alternative ist das Trinken von Ingwertee über den Tag verteilt.
Medikation umstellen.
Nicht selten tritt Mundtrockenheit als Nebenwirkung eines Medikaments auf. Das spielt z. B. bei Medikamenten gegen Depressionen und andere psychische Erkrankungen sowie antiallergischen Präparaten eine Rolle. Es empfiehlt sich mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, ob es für die Wahl oder Dosierung des Medikamentes Alternativen gibt und die Medikation entsprechend umzustellen.