ist das Prohormon, also die Vorstufe des Schilddrüsenhormons Kalzitonin.
Normalbereich im Blutserum
< 0,005 ng/ml
Indikation
- Unterscheidung bakterieller und viraler Infektionen
- Früherkennung bakterieller Infektionen
- Verlaufskontrolle bei Blutvergiftung
Bakterielle Infektionen oder die Gefahr einer Sepsis zeichnen sich durch einen erhöhten Prokalzitonin-Wert aus. Bei viralen Infektionen hingegen liegt der Prokalzitonin-Wert im Normalbereich.
Bedeutung erhöhter Werte
Die Art und Schwere der bakteriellen Infektion lässt sich am Prokalzitonin-Wert ablesen. Allgemein gilt:
- < 0,5 ng/ml: lokale Entzündung und Infektion möglich
- 0,25–0,5 ng/ml: umkomplizierte bakterielle Bronchitis und Lungenentzündung
- 0,5–2,0 ng/ml: mäßige systemische Entzündungsreaktion; bei Erregernachweis aus dem Blut ist Sepsis sicher
- 2,0–10 ng/ml: schwere systemische Entzündungsreaktion mit hohem Risiko für ein Organversagen
- > 10 ng/ml: sehr schwere systemische Entzündungsreaktion mit hohem Risiko für einen tödlichen Verlauf
Therapieempfehlung
Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF): Bei einem Prokalzitonin-Wert unter 0,1 ng/ml sollten Ärzte auf eine Behandlung mit Antibiotika verzichten.