Auch wer in den Urlaub fährt, muss an seine Gesundheit denken – und an seine Medikamente. Allerdings lauern beim Transport und der Lagerung einige Fallen, und ein veränderter Lebensrhythmus beeinträchtigt manchmal die Wirkung. Tipps für die Medikamenten-Mitnahme auf Reisen gibt es von der Barmer GEK.
Immer griffbereit
Chronisch Kranke wie etwa Diabetiker verteilen ihre Medikamente bei Flugreisen am besten auf das Handgepäck und das aufgegebene Gepäck. "Dabei sollte der Vorrat an lebenswichtigen Medikamenten im Handgepäck für etwa eine Woche reichen, falls beispielsweise ein Gepäckstück verloren geht", rät Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK. Auch Flugausfälle oder Umleitungen können die Anreisezeit verlängern. "Nicht alle Länder haben denselben hohen medizinischen Standard wie Deutschland. Wenn ein wichtiges Medikament neu besorgt werden muss, führt dies unter Umständen zu Problemen." Auch wer mit dem Auto oder Zug reist, sollte seine Medikamente immer griffbereit haben, um im Notfall nicht noch im Koffer suchen zu müssen.
Sicher durch den Zoll
Bei Auslandsreisen ist es sinnvoll, eine mehrsprachige ärztliche Bescheinigung mit Unterschrift und Stempel des behandelnden Arztes mitzuführen, um Problemen mit dem Zoll oder an Sicherheitskontrollen vorzubeugen. Eine Liste aller benötigten Medikamente mit Wirkstoffbezeichnung, die Originalverpackung mit dem entsprechenden Beipackzettel sowie die Angaben zur Dosierung und der geplanten Reisedauer können Missverständnisse vermeiden.
Besonders bei der Mitnahme von Betäubungsmitteln sind manchmal zusätzliche amtliche Bescheinigungen notwendig. "Einige Länder sind besonders streng und könnten Drogen vermuten", meint Günther. "Reisende, die sehr starke Medikamente einnehmen, sollten sich im Vorfeld – beispielsweise beim Auswärtigen Amt oder der Deutschen Botschaft des jeweiligen Landes – informieren, ob eine gesonderte Genehmigung notwendig ist."
Richtig lagern
Besonders wichtig in warmen Ländern ist das richtige Lagern von Arzneimitteln. Medikamente wie Insulin, Präparate gegen Rheuma, Osteoporose, Asthma oder Psychopharmaka muss man unbedingt kühl, notfalls im Kühlschrank, lagern. Fieberzäpfchen für Kinder schmelzen bei hohen Temperaturen, ein Saft kann dann die Alternative sein. Bei Arzneimittel-Pflastern, zum Beispiel Schmerzpflastern, ist Vorsicht geboten: Beim Tragen können Wärme und Sonnenstrahlen die Wirkstoffabgabe erhöhen, und es kommt schnell zu einer Überdosierung.
Auch der Einnahmerhythmus von Medikamenten sollte im Urlaub gleich bleiben. "Für Asthmatiker ist es zum Beispiel wichtig, die Medikamente weiterhin abends einzunehmen, weil Asthmaanfälle meist nachts auftreten", betont Günther.