Facelifting (Rhytidektomie): Operativer Eingriff zur Straffung erschlaffter Gesichtspartien, um ein verjüngtes Aussehen zu erzielen. Meist entscheiden sich Menschen mit starken Alterungserscheinungen für ein Facelifting, die mit den Ergebnissen weniger invasiver Verfahren wie Skin-Resurfacing, Faltenunterspritzung oder Botoxinjektionen nicht zufrieden sind.
Die natürliche Alterung der Haut führt im Gesicht und am Hals zu mehr oder weniger ausgeprägten Falten. Die Haut verliert an Elastizität und die Muskulatur des Unterhautgewebes erschlafft. In der Folge rutscht die Gesichtshaut langsam ab: die Wangen beginnen zu hängen, die Konturen wirken eingefallen, und die Nasolabialfalte(Nasenlippenfurche), die sich von oberhalb der Nasenflügel bis neben die Mundwinkel zieht, wird immer tiefer. Eine ungesunde Lebensweise beschleunigt diesen Prozess noch. Werden diese Spuren der Zeit als störend empfunden, kann ein Facelifting sie ein Stück weit ausbügeln und das Gesicht jünger wirken lassen. Dabei sind die Ärzte heute darauf bedacht, ein paar kleine Fältchen altersentsprechend zurückzulassen, um den natürlichen Gesichtsausdruck zu erhalten.
Der Eingriff
Die Art des Faceliftings richtet sich stets danach, welche Änderungen vom Patienten gewünscht werden. Beim Stirn- und Augenbrauenlifting werden Stirnfalten geglättet und gleichzeitig die Augenbrauen angehoben, um den Blick zu öffnen. Beim Schläfenlifting glättet der Operateur über Schnitte im behaarten Schläfenbereich die äußere Augenpartie und hebt gleichzeitig die Wangenpartie an. Beim Wangenlifting werden Falten in dieser Region geglättet, und abgerutschtes Fettgewebe wieder in Position gebracht. Bei der Halsstraffung werden durch einen kleinen Hautschnitt unter dem Kinn die erschlafften Halsmuskelbänder korrigiert, und überschüssiges Fett wird entfernt.
Als Minilifting bezeichnet man eine oberflächliche Gesichtsstraffung, bei der nur ein kleiner Streifen Haut vor dem Ohr entfernt wird. Es wird vor allem bei Patienten bis 40 durchgeführt und beschränkt sich auf die Partie zwischen Augen und Mund. Das Midfacelifting zielt auf eine Anhebung der Wangenpartie und eine Glättung der Nasolabialfalte. Bei diesem Eingriff wird die Haut vom Unterlid aus nach oben gestrafft. Beim Compositlifting werden gleichzeitig Stirn, Wangenpartie und Hals gestrafft.
Ein Facelifting dauert 3–5 Stunden und wird normalerweise in Vollnarkose durchgeführt, die beschriebenen Teilliftings dauern zwei Stunden und es genügt eine örtliche Betäubung.
Für eine umfassende Gesichtshebung hat sich das SMAS-Lifting als Standard durchgesetzt. Dieses Verfahren zielt nicht nur auf eine Straffung der Oberhaut ab, sondern bezieht auch die SMAS-Schicht (superfizielles muskuloaponeurotisches System), die unter der Haut liegende Schicht aus Muskel-, Binde- und Fettgewebe, mit ein. Dieser Eingriff ergibt ein deutlich besseres Operationsergebnis.
Zu Beginn des Eingriffs setzt der Chirurg die Schnitte an, meist mit dem Laserskalpell. Der normale Schnittverlauf beginnt in Höhe der Schläfen, führt am Haaransatz entlang, geht dann vor dem Ohr vorbei und endet hinter den Ohren im behaarten Nackenbereich. Der Chirurg löst die Haut entlang der Schnittführung vom darunterliegenden Gewebe und legt das SMAS-Gewebe frei. Überschüssiges Gewebe wird entfernt, und das abgesunkene Bindegewebe und die erschlaffte Muskulatur werden mit hauchdünnen Fäden an ihrem ursprünglichen Platz fixiert. Dann wird die Oberhaut glatt gestrichen, der Hautüberschuss entfernt und die Wunde mit versenkten, auflösbaren Fäden und in der Haut verlaufenden Nähten verschlossen. Abschließend werden Drainagen gelegt, und der Kopf verbunden.
Nachbehandlung
Nach der Operation ist die Haut gespannt und geschwollen. Auch Blutergüsse im Wangen-, Hals- und Mundwinkelbereich, Taubheitsgefühle und Schmerzen treten vorübergehend auf. Diese Beschwerden bilden sich meist innerhalb der folgenden 2–3 Wochen zurück, können aber bis zu drei Monate andauern. In den Wochen nach der Operation sollte der Patient ausschließlich auf dem Rücken liegen. Der Verband und gegebenenfalls die Drainagen werden bereits nach zwei Tagen entfernt. Bis dahin empfiehlt sich ein Klinikaufenthalt.
Nach der Operation sollte man sich auf jeden Fall für 5–7 Tage völlige Ruhe gönnen, und während dieser Zeit die Haut nicht mit Cremes oder Salben belasten. Bereits nach acht Tagen kann man aber wieder duschen und Make-up auflegen. Nach zehn Tagen werden in der Regel die Fäden entfernt. Die Zeitspanne bis zur völligen Regeneration fällt je nach Ausmaß des Eingriffs sehr unterschiedlich aus, die meisten Patienten sind nach drei Wochen wieder fit. Sportliche Aktivitäten sind für mindestens vier Wochen nach dem Eingriff tabu. Direkte UV-Bestrahlung sollte man für drei Monate konsequent meiden oder einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen. Das endgültige Ergebnis kann je nach Ausmaß des Eingriffs erst nach einigen Monaten beurteilt werden. Wie lange es vorhält, ist von den individuellen Anlagen und der Gewebebeschaffenheit abhängig. Normalerweise kann die Operation nach 8–10 Jahren wiederholt werden.
Risiken und Gegenanzeigen
Ein Facelifting gehört zu den schwierigsten Eingriffen in der ästhetischen Chirurgie und stellt hohe Anforderungen an den Operateur. Das Risiko für den Patienten ist mittel bis hoch.
Ein großes Face- oder Stirnlifting kann die Hautsensibilität vor den Ohren oder an der Stirn langfristig beeinträchtigen. Manchmal sind die Blutergüsse so stark, dass sie operativ entfernt werden müssen. Durch die starke Spannung der Gesichtshaut kommt es vereinzelt zu Haarausfall im Schläfenbereich. Die Haare wachsen jedoch innerhalb der nächsten Monate wieder nach – es sei denn, der Operateur hat die Haarwurzeln verletzt. Durchblutungsstörungen der Haut können zu Wundrandnekrosen (Allgemeines zur Nekrose) und auffälligen Narben führen. Sie treten vor allem bei starken Rauchern auf und müssen gegebenenfalls nachbehandelt werden. Zu Narbenwucherungen kommt es auch, wenn zu viel Spannung auf den Wundrändern lastet. Auch bakterielle Infektionen nach der Operation können durch eine verzögerte Heilung der Wunde zu breiteren Narben führen. Auch Schädigungen der Gesichtsnerven können auftreten – ein schiefes oder bewegungsunfähiges Gesicht ist die Folge. Im schlimmsten Fall ist diese Gesichtslähmung bleibend. Strafft der Operateur die Haut zu sehr, bekommt das Gesicht maskenhafte Züge.
- Großes Facelifting 4 000–10 000 €
- Kleines Facelifting 3 500–6 000 €
- Mini- oder Stirnlifting 2 500–4 500 €
- Augenbrauenlifting 1 500–2 500 €
- Halsstraffung 3 000–4 500 €.