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Harninkontinenz

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Eine Harninkontinenz kann vielfältige Ursachen haben.

Harninkontinenz (Blasenschwäche): Unwillkürlicher Urinabgang, je nach bestehender Ursache Unterscheidung von fünf verschiedenen Formen. Betrifft vor allem ältere Menschen; sind jüngere Menschen betroffen, dann z. B. Frauen nach schweren Geburten oder Männer nach einer radikalen Prostataentfernung.

Wird die richtige Diagnose gestellt und die Inkontinenz von einem spezialisierten Arzt behandelt, ist die Therapie meist erfolgreich, zumindest erziehlt sie eine Besserung.

Leitbeschwerden

  • Unwillkürlicher Urinverlust, z. B. beim Husten, Laufen, Pressen oder bei starkem Harndrang
  • Brennen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang infolge einer Blasenentzündung, da hier oft zeitweise eine Inkontinenz besteht
  • Urinabgang, wobei die Blase sich weiterhin voll anfühlt und schmerzt (bei Überlaufinkontinenz)
  • Bei zu geringer Trinkmenge: dunkler, konzentrierter und unangenehm riechender Urin.

Wann in die Arztpraxis

In den nächsten Tagen, wenn die genannten Beschwerden neu auftreten oder sich verschlimmern.

Heute noch, wenn es zu unwillkürlichem Urinabgang kommt, verbunden mit dem Gefühl der weiterhin vollen Blase (Überlaufinkontinenz) oder wenn Fieber besteht.

Die Erkrankung

Drei Muskeln bzw. Muskelgruppen wirken bei der Speicher- und Entleerungsfunktion der Harnblase mit: der Blasenmuskel, der Harnblasenschließmuskel und der Harnröhrenschließmuskel. Der Blasenmuskel wird über das vegetative Nervensystem gesteuert. Erst wenn der vom Gehirn gesteuerte willentliche Entschluss zum Wasserlassen gegeben ist, zieht sich der Blasenmuskel zusammen. Gleichzeitig öffnet zu Beginn des Wasserlassens über einen Reflex der Harnblasenschließmuskel den Blasenauslass, so dass der Urin in die Harnröhre und schließlich in die Toilette fließt. Nur der Harnröhrenschließmuskel als Bestandteil der Beckenbodenmuskulatur kann willkürlich angespannt werden.

Differenzierung. Bei Harninkontinenz liegt eine Störung von mindestens einer der drei Muskelgruppen vor. Zusätzlich wirkt das vegetative Nervensystem vielfältig auf das Zusammenspiel der Muskelgruppen ein: So haben viele Betroffene erfahren, dass psychische Belastungen wie Stress und Konflikte die Inkontinenz verstärken, ebenso wie eine falsche Selbsttherapie, vor allem eine zu geringe Trinkmenge. Häufig treten auch zwei Inkontinenzformen kombiniert auf, allen voran die Dranginkontinenz zusammen mit der Belastungsinkontinenz, was die Diagnose für den Arzt erschwert. Jedoch ist die Festlegung auf eine der fünf Inkontinenzformen unerlässlich, weil sie sich in der Therapie stark unterscheiden.

Die Ursachen der Inkontinenz verteilen sich bei Mann und Frau unterschiedlich.
www.salevent.de, Michael Amarotico, München

Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz): Urinverlust, sobald der Druck im Bauchraum den Harnröhrendruck übersteigt, so z. B. beim Husten, Springen, Gehen, Pressen. Vorwiegend sind Frauen betroffen. Bei der Belastungsinkontinenz kommt es meist durch eine Senkung von Blase und/oder Enddarm zu einer Störung des Blasenverschlusses. Da der Blasenverschluss nun nicht mehr im Bereich der Beckenbodenmuskulatur liegt, kann er folglich nicht mehr von der Beckenbodenmuskulatur kontrolliert werden. Ursache ist entweder eine Beckenbodenschwäche nach Geburten, oder das Gewebe um die Harnröhre kann dem ausgeübten Druck nicht mehr standhalten (z. B. aufgrund eines Östrogenmangels während oder nach den Wechseljahren).

In manchen Fällen, wenn sich die Blase zu stark senkt und sich daher der Eintrittswinkel zur Harnröhre zu stark ändert, ist eine gestörte Blasenentleerung die Folge: Dabei handelt es sich also nicht um eine Inkontinenz, sondern um eine vermehrte Restharnmenge. Hier ist vor allem die genaue Diagnose beim Spezialisten entscheidend. Bei Männern tritt eine Belastungsinkontinenz praktisch nur nach Unfällen, einer radikalen Prostataentfernung oder einer kompletten Harnblasenentfernung mit Bildung einer Ersatzblase mit Darmanteilen auf.

Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz): Sehr starker und manchmal schmerzhafter Harndrang, gefolgt von Urinverlust. Die Dranginkontinenz ist meist durch einen überaktiven Blasenmuskel, eine verringerte Blasenkapazität oder einen akuten oder chronischen Reizzustand der Harnblase (Blasenentzündung) bedingt. Manchmal sind Harnblasenkrebs oder Harnblasensteine die Ursache, was der Urologe durch eine Harnblasenspiegelung abklärt. Drang- und Belastungsinkontinenz treten teilweise auch gemeinsam auf, auch der Übergang zur Reizblase ist fließend.

Überlaufinkontinenz (Überlaufblase): Urinverlust bei maximal gedehnter Blase infolge einer Abflussbehinderung – stellt daher eigentlich einen Harnverhalt dar –, am häufigsten bei einer Prostatavergrößerung. Mit zunehmender Blasenfüllung steigt der Druck in der Blase so sehr, dass Urin unwillkürlich in kleinen Portionen abgeht. Bleibt die Abflussbehinderung unbehandelt, führt die Störung der Blasenentleerung zu einer zunehmenden Überdehnung und Trägheit des Blasenmuskels und in der Folge zu einem kompletten Harnverhalt mit Schädigung der Blasenmuskulatur. Zudem steigt das Risiko für Blasenentzündungen und – durch die chronische Stauung des Urins bis zurück in die Nieren – für ein Nierenversagen.

Reflexinkontinenz (Reflexblase): Reflexartige Blasenentleerung bei neurologischen Grunderkrankungen, wie z. B. Rückenmarksverletzungen, bei denen die Nervenverbindung zwischen Rückenmark und Gehirn geschädigt bzw. unterbrochen ist. Sind die Nervenbahnen komplett unterbrochen, fehlt der Harndrang völlig, der Blasenmuskel zieht sich reflexartig von selbst zusammen und die Harnröhre öffnet sich, ohne dass die Betroffenen darauf Einfluss nehmen können. Es gibt jedoch auch abgeschwächte Formen, bei denen z. B. das Harndranggefühl erhalten ist.

Extraurethrale Inkontinenz: Urinverlust außerhalb der Harnröhre (oder besser des Harnröhrenschließmuskels) infolge angeborener Störungen wie etwa bei einem Harnleiter, der direkt in die Harnröhre unterhalb des Schließmuskels mündet, oder bei einer Blasen-Scheiden-Fistel (Verletzung der trennenden Schicht zwischen Blase und Scheide nach Unfällen oder Operationen). Bei dieser Form des Urinverlusts kann die Kontinenz nur durch eine Operation wiederhergestellt werden.

Das macht der Arzt

Kondomurinale sind für Männer meist wesentlich angenehmer zu tragen als "Windeln". Das linke Bild zeigt das Anlegen der Gummihülse am Penis, das mittlere Bild den Urinauffangbehälter (Beinbeutel genannt) und das rechte Bild die Befestigung des Beinbeutels am Oberschenkel. Die Tragedauer beträgt in der Regel 24 Stunden.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Diagnose gehört in die Hand eines Urologen oder Gynäkologen. Eine ausführliche Befragung des Patienten liefert dem Arzt meist schon entscheidende Hinweise auf die Art und das Ausmaß der Harninkontinenz. Ein Miktionsprotokoll hilft dabei, die Ursache einer Blasenschwäche zu erkennen. Darin notiert der Patient seine tägliche Trink- und Urinmenge sowie Situationen, in denen Urin abgeht, wie zum Beispiel beim Niesen.

Es folgt eine Untersuchung von Nieren und Harnblase per Ultraschall, um z. B. Steine oder eine erhöhte Restharnmenge auszuschließen. Eine verdickte Blasenwand weist auf eine chronische Abflussbehinderung, z. B. bei einer Prostatavergrößerung, oder eine neurologische Grunderkrankung hin.

Da eine Blasenentzündung eine Harninkontinenz verstärken oder vorübergehend auslösen kann, wird der Urin untersucht (Urinkultur) und die Nierenwerte im Blut (Kreatinin), Harnstoff werden bestimmt. Bei Frauen ab etwa 45 Jahren ist auch eine Kontrolle des Östrogenspiegels sinnvoll.

Das Ausscheidungsurogramm und die Harnblasenspiegelung ermöglichen den Ausschluss angeborener Fehlbildungen sowie den Nachweis von Steinen und Tumoren. Bei der Blasenspiegelung führt der Arzt zusätzlich einen Stresstest durch: Nach Auffüllen der Harnblase mit Wasser wird die Patientin zum Husten aufgefordert, um die Verschlussfunktion der Harnröhre beurteilen zu können. Manchmal fällt dabei auch eine Senkung oder ein Vorfall der Gebärmutter auf.

Mit der Urodynamik findet der Arzt heraus, um welche Form der Harninkontinenz es sich handelt, und empfiehlt aufgrund der Messwerte, abgestimmt auf die Angaben aus dem Patientengespräch, die optimale Therapie. Das Harnröhrendruckprofil wird bei Verdacht auf eine Belastungsinkontinenz durchgeführt (dies betrifft vor allem Frauen, bei denen sich die Organe im Becken gesenkt haben).

Behandlung der Belastungsinkontinenz

Der Arzt empfiehlt in jedem Fall – auch wenn eine Operation geplant ist – ein intensives Beckenbodentraining. Außerdem verschreibt er der Patientin eine östrogenhaltige Salbe (z. B. Linoladiol®, OeKolp®) zur Verbesserung der Gewebebeschaffenheit von Scheide, Harnröhrenausgang und Harnröhrenverschluss, die gleichzeitig auch Harnwegsinfektionen vorbeugt.

Sondertext: Beckenbodentraining: das A und O bei Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden

Ein Medikament mit dem Wirkstoff Duloxetin (Yentreve®) kann bei Belastungsinkontinenz verschrieben werden, insbesondere dann, wenn durch das Beckenbodentraining keine Besserung erreicht wurde. Anfangs treten häufig Nebenwirkungen wie z. B. Übelkeit auf, die sich jedoch meist nach etwa 2 Wochen verlieren.

Wenn die Senkung der Beckenorgane stark ausgeprägt ist oder der Verschluss der Harnröhre schon geringem Druck nicht mehr standhält, reichen konservative Methoden allein nicht aus, um die Harninkontinenz in den Griff zu bekommen, sodass der Arzt zu einer Operation rät. Welches Verfahren er empfiehlt, hängt vom Einzelfall ab. Die erst 1996 eingeführte Schlingenplastik weist bei richtiger Indikation und Technik eine Erfolgsquote von ~ 85 % auf. Ziel aller Operationen ist, das Zusammenspiel von Beckenboden und Harnröhre bei der Kontinenzfunktion wiederherzustellen. Der Eingriff wird im Krankenhaus vorgenommen; die Patientin muss danach einige Tage im Krankenhaus bleiben, damit die Blasenfunktion über einen suprapubischen Blasenkatheter kontrolliert werden kann, der bei der Operation gelegt werden muss.

Ein neueres Operationsverfahren bei Belastungsinkontinenz ist die Schlingenplastik (auch TVT-Operation = tension free vaginal tape genannt): Hier wird ein Kunsttoffband unter die Harnröhre geschlungen und an der Bauchdecke fixiert, um die Lage der Harnröhre zu stabilisieren. Dadurch wird dem Druck bei voller Blase besser standgehalten.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Behandlung der Dranginkontinenz

Ist die Dranginkontinenz nicht sehr ausgeprägt, empfiehlt der Arzt das Blasen- und/oder Toilettentraining. Dabei hält sich der Patient an regelmäßige Zeiten, zu denen er die Toilette aufsucht, um schließlich die Zeitabstände zwischen den Toilettengängen schrittweise zu verlängern.

Mit Medikamenten (Anticholinergika) wie Darifenacin (Emselex®), Tolterodin (Detrusitol®), Oxybutynin (Dridase®, Lyrinel®), Trospiumchlorid (Spasmex®) oder Solifenacin (Vesikur®) zur Dämpfung des Blasenmuskels oder des Harndrangs kann die Dranginkontinenz meist gut behandelt werden. Die meisten Anticholinergika werden einmal pro Tag eingenommen. Prinzipiell wirken diese Medikamente trotz unterschiedlicher Zusammensetzung ähnlich. Sie alle entspannen den Blasenmuskel. Weil dieser sich nicht mehr so stark zusammenzieht, vergrößern sich das Fassungsvermögen der Blase und die Zeitabstände zwischen den Toilettengängen. Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Pupillenerweiterung, erhöhter Augeninnendruck, beschleunigter Herzschlag, Verstopfung und erhöhte Restharnbildung und damit ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte. Unter Anticholinergika-Therapie werden regelmäßige ärztliche Kontrollen des Restharns durch eine kurze Ultraschalluntersuchung empfohlen. Bei Nebenwirkungen ist es sinnvoll, ein anderes Präparat zu probieren. Bei Herzrhythmusstörungen oder einem erhöhten Risiko für Harnverhalt sind Anticholinergika kontraindiziert.

Oxybutynin gibt es für Patienten mit Schluckbeschwerden auch als Pflaster, das zweimal pro Woche auf den Bauch, die Hüfte oder den Oberschenkel aufgeklebt wird.

Bei bestimmten Formen des Grünen Stars und erhöhtem Augendruck sollten diese Medikamente nicht oder nur unter regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

Mit dem Beginn der Wechseljahre ist es für Frauen oft zweckmäßig, Östrogenpräparate in Form von Cremes oder Scheidenzäpfchen im Bereich von Scheide und äußerer Harnröhrenöffnung anzuwenden. Dadurch verbessert sich das „Gewebepolster“ um die Harnröhre, die Harnröhre ist nicht mehr so beweglich und ein dadurch ausgelöster Harndrang wird vermindert.

Jedoch ist es nicht möglich, mit einer Hormonersatztherapie in den Wechseljahren der Frau vorsorglich einer Harninkontinenz entgegenzusteuern. Neuere Studien ergaben sogar, dass wiederum das Risiko um mindestens ein Drittel ansteigt, in späteren Jahren eine Harninkontinenz zu entwickeln.

Ist trotz Blasentraining und Einnahme von Medikamenten keine Besserung in Sicht, sollte eine komplementärmedizinische Therapie wie Akupunktur, Homöopathie oder die Neuraltherapie in Erwägung gezogen werden.

Behandlung der Überlaufinkontinenz

Ziel ist, zunächst die vollständige Blasenentleerung zu ermöglichen, sei es über einen Dauerkatheter oder den mehrmals täglichen Einmalkatheterismus (einmaliges Ablassen des Urins über einen Katheter). Anschließend muss der Arzt die Ursache für die Überlaufinkontinenz abklären und diese – falls möglich – beseitigen, z. B. im Rahmen einer Operation zur Beseitigung einer Prostatavergrößerung.

Behandlung der Reflexinkontinenz

Bei Reflexinkontinenz ist der Einmalkatheterismus die Therapie der Wahl, durchgeführt vom Patienten selbst oder von einer Pflegekraft – eventuell kombiniert mit einer medikamentösen Blasendämpfung. Das Risiko einer Schädigung der Nieren ist oft durch einen enorm erhöhten Blasendruck und den dadurch ausgelösten vesikorenalen Reflux erhöht. Deshalb sind regelmäßige urodynamische Messungen zwingend erforderlich. Ein Katheter zur Dauerableitung (Dauerkatheter) des Urins sollte nur in Ausnahmefällen und auch nur vorübergehend gelegt werden, denn es besteht eine erhöhte Gefahr für die Entwicklung einer Schrumpfblase oder einer Infektion.

Da in den Zeitabschnitten zwischen den Blasenentleerungen mittels Katheter wegen des überaktiven Blasenmuskels häufig noch ein geringer Urinverlust auftritt, bietet sich für Männer ein Kondomurinal als Lösung an. Ähnlich einem normalen Kondom wird es über den Penis gestreift und über einen Schlauch mit einem Ablaufbeutel verbunden, der am Oberschenkel befestigt ist (Beinbeutel). Die für Frauen angebotenen Auffangsysteme sind leider weniger ausgereift.

Wenn die häuslichen Verhältnisse keinen kurzen Weg zur Toilette zulassen oder sogar nachts im Dunkeln Treppen zu überwinden sind, ist der klassische Toilettenstuhl eine sinnvolle und auch nicht allzu teure Anschaffung.
www.hilfsmittelbedarf.de, Hilfsmittelbedarf Gutzeit, Kernen

Ihre Apotheke empfiehlt

  • Auch wenn es Ihnen peinlich ist − reden Sie über Ihre Inkontinenzbeschwerden: mit Angehörigen, Freunden und natürlich mit Ihrem Arzt. Meist sind Freizeitaktivitäten oder ein Urlaub mit etwas Unterstützung und guter Planung weiterhin möglich.
  • Verbieten Sie es sich, Kontakte zu anderen Menschen wegen Ihrer Inkontinenzprobleme abzubrechen, und versuchen Sie Ihre Hobbys weiter zu pflegen.
  • Trinken Sie ausreichend (2–2,5 l pro Tag) − zu wenig Flüssigkeit reduziert zwar die lästigen Toilettenbesuche, fördert jedoch Infektionen der Nieren und der Blase, weil Bakterien, die immer in kleinsten Mengen in die Harnwege eindringen, nicht mehr ausgespült werden.
  • Entleeren Sie Ihre Blase vor dem Schlafengehen vollständig. Viele Betroffene kommen gut damit zurecht, sich den Wecker zu stellen, um einmal nachts zur Toilette zu gehen. Andere bevorzugen in der Nacht dicke Slipeinlagen, Inkontinenzeinlagen oder Inkontinenzslips, die es in allen Größen und Stärken in Apotheken und im Sanitätsfachhandel gibt.
  • Hat der Arzt bei Ihnen eine Beckenbodenschwäche festgestellt, dann führen Sie regelmäßig spezielle Übungen im Rahmen des Beckenbodentrainings durch. Die Beschwerden lassen sich dadurch bei vielen Betroffenen deutlich bessern. Achten Sie auf Ihr Gewicht und Ihre Verdauung: Ernähren Sie sich ausgewogen, denn Übergewicht und Verstopfung können eine Beckenbodenschwäche verstärken.
  • Bewegung stärkt Körper und Geist und mildert oft leichtere Inkontinenzbeschwerden. Ihr Arzt kann mit Ihnen besprechen, welche Sportart am besten geeignet ist.

Weiterführende Informationen

  • www.inkontinenz-selbsthilfe.com – Internetseite des bundesweit tätigen Inkontinenz Selbsthilfe e.V., Pohlheim: Zahlreiche Infos und (Literatur-)Tipps, z. B. zu Hilfsmitteln, bietet auch weiterführende Links.
  • www.kontinenz-gesellschaft.de – Internetseite der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft e. V., Kassel: Bietet Facharztinformationen, verständlich aufbereitetes Fachwissen für Betroffene und Pflegende sowie ein Miktionstagebuch zum Bestellen oder als PDF zum Herunterladen. Mit Adressen von Selbsthilfegruppen, ärztlichen Beratungsstellen, Literatur und Links.
  • M. Goepel: Patientenratgeber Blasenstörungen bei Erwachsenen und Kindern. Springer, 2001. Bietet viele Informationen zum Umgang mit Harninkontinenz sowie Tipps zu sozialen und rechtlichen Fragen.
  • H. Höfler: Beckenbodengymnastik. BLV, 2007. Mit bebilderten Trainingsanleitungen für Mann und Frau.
  • H. Gotved: Erfolgreiche Hilfen gegen Harninkontinenz. Trias, 2003. Sehr guter und ausführlicher Ratgeber, der viele alltagstaugliche Tipps gibt und ein Beckenboden-Trainingsprogramm bietet.
  • B. Sachsenmaier: Inkontinenz. Hilfen, Versorgung und Pflege. Schlütersche, 1991. Fachlich fundierter Ratgeber, der alle Pflegeaspekte bei Harn- und Stuhlinkontinenz abdeckt und eine ausführliche Auflistung der Hilfsmittel bietet.

Autor*innen

Dr. med. Martina Sticker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 09:49 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.