Juckreiz am Po, Blut im Stuhl, Fremdkörpergefühl oder Schmerzen beim Stuhlgang: Analbeschwerden sind für viele ein Tabuthema. Oft sind diese Symptome ein Zeichen für vergrößerte Hämorrhoiden. Diese sind meist einfach zu bekämpfen, erklärt ein Experte der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Jeder hat Hämorrhoiden
Hämorrhoiden bezeichnen die Gefäße am Po, welche den Darmausgang abdichten. Bei einigen Menschen vergrößern oder verändern sie sich. Dies ist meist mit Schmerzen verbunden. Gegen die Beschwerden helfen spezielle Salben, Zäpfchen, Analtampons. Einige lindern Juckreiz und Schmerzen, da sie betäubende oder entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten. Diese sollten Patient*innen jedoch nur wenige Tage benutzen, da die Salben die Schleimhäute reizen. Salben mit Hammamelis bewirken, dass sich die Gefäße am Po wieder zusammenziehen. Sie wirken so der Ursache der Hämorrhoiden entgegen. Sitzbäder mit Kamillenblüten lindern die Beschwerden im Akutfall zusätzlich. Die Temperatur sollte dabei nicht zu heiß sein. 20 Minuten pro Tag sind ausreichend.
Thomas Benkert von der ABDA rät Patienten zu einem Arztbesuch, wenn die Beschwerden das erste Mal aufgetreten sind oder über längere Zeit anhalten. Nur ein Mediziner kann feststellen, ob die Hämorrhoiden überhaupt die Ursache der Analbeschwerden sind. „Eine Selbstmedikation von Hämorrhoidalleiden ist nur sinnvoll, nachdem schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen wurden“, gibt Benkert zu bedenken.
Über Anwendung beraten lassen
Bei der Anwendung von Hämorrhoidenmitteln gibt es einiges zu beachten. Zäpfchen dürfen nur soweit in den Darm gelangen, dass sie noch ertastbar sind. Besser eignen sich Zäpfchen mit Mulleinlagen, auch Analtampons genannt. Wird Salbe mit einer Plastiktube in den Darm eingebracht, sollten Patienten die Tube beim Herausziehen zusammendrücken. Dies verhindert, dass der Inhalt zurückfließt. „Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker die richtige Anwendung erklären. Jede Apotheke bietet diskrete Beratungen an, zum Beispiel in einem separaten Raum“, rät Benkert abschließend.
Quellen: ABDA, Deutsche Apotheker Zeitung