Irische Hebammen empfehlen werdenden Müttern ab und zu ein Glas Bier zu trinken. Auch Rotwein soll gut für Schwangere sein. Experten begegnen diesen Gerüchten mit einem klaren „Nein“. Alkohol und Nikotin sind in der Schwangerschaft tabu.
Kein Alkohol in der Schwangerschaft
„Jeder Schluck, den eine Schwangere trinkt ist einer zu viel“ betont Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern. Er rät werdenden Müttern, komplett auf Alkohol zu verzichten. Denn Alkohol ist ein Zellgift und gelangt über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des Ungeborenen. „Da das Kind im Mutterleib stark wächst, die Zellen sich also oft teilen, kann das Zellgift zu Fehlbildungen an den Organen führen“, erklärt der Apotheker. Zwar seien die Schäden oft auf den ersten Blick nicht erkennbar, längerfristig sei aber mit psychischen Auffälligkeiten und geistigen Defiziten zu rechnen.
Nein zu Nikotin
Nikotin drosselt die Blutversorgung zum Kind. In Folge erhält das Ungeborene nicht genügend Nährstoffe und entwickelt ein zu geringes Geburtsgewicht. Auch das Risiko für Früh- und Fehlgeburten steigt. Weitere Konsequenzen sind Asthma und Allergien, Lungenentzündungen, Bronchitis und Diabetes mellitus Typ II. Hinzu kommt, dass die Mutter mit jedem Zigarettenzug einen Cocktail an über 4.000 Chemikalien inhaliert. Zigarettenrauch enthält Gifte wie Teer, Arsen, Benzol, Cadmium, Blausäure, Blei und Kohlenmonoxid.
Medikamente nur nach Rücksprache
Viele Medikamente beeinträchtigen die Entwicklung des Kindes im Mutterleib, andere lösen frühzeitige Wehen aus. Selbst pflanzliche Mittel und Arzneitees sind während der Schwangerschaft kritisch zu betrachten. Daher rät Dr. Schmitt, Medikamente in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker einzunehmen.
Neue Verantwortung nach der Geburt
Beim Stillen gehen Nikotin und Alkohol in die Muttermilch über. Daher endet die Phase der Abstinenz noch lang nicht mit der Geburt. Das Rauchverbot gilt sogar für Vater, Großeltern und Gäste. Schließlich gelangt Nikotin über die Atemluft zum Kind. Passivrauchen beeinträchtigt unter anderem die Entwicklung des Babies und erhöht das Risiko des plötzlichen Kindstods.