Mit Schadstoffen und Plastik

Hairstylingprodukte im Ökotest

Syda Productions/shutterstock.com
Wer Haarwachse oder -gele nutzt, sollte darauf achten, schadstofffreie Produkte zu verwenden.

Wer gerne Haarwachs oder Haargel benutzt, verteilt damit oft eine Menge Problemstoffe auf dem Kopf. Ein gutes Drittel der geprüften Stylingprodukte stuft Ökotest wegen schädlicher Inhalte als mangelhaft oder ungenügend ein.

Hairstyling ist weiter voll im Trend

Ob akkurat gegelt, strubbelig gestylt oder fesch modelliert: Mit Haarstylingprodukten lassen sich Frisuren nach jedem Geschmack zaubern. Und das scheint sowohl bei Männern als auch bei Frauen weiterhin im Trend zu liegen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl verschiedener Produkte zu kaufen. Entsprechend sind auch die Umsätze in diesem Marktbereich hoch, schreiben die Tester*innen von Ökotest.

Sie haben 51 Haarstylingprodukte in puncto Schadstoffe unter die Lupe genommen. Darunter befanden sich 32 Haargele mit starkem Halte-Versprechen und 19 Haarpasten, Wachse, Frisiercremes und Pomaden. Neun dieser Produkte waren zertifizierte Naturkosmetika.

Ein gutes Drittel durchgefallen

Das Ergebnis ist durchwachsen: Immerhin 19 Haarwachse- oder -gele wurden als „gut“ oder „sehr gut“ eingestuft. Empfehlenswert mit der Note „sehr gut“ schnitten beispielsweise das Alterra Volumen Styling-Gel Bio-Papaya von Rossmann, das Alverde Styling-Gel (Härtegrad 4) von dm und die Naturkosmetika Bioturm Styling Gel und Sante Styling Gel Natural Former ab. Ein gutes Drittel fiel dagegen mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Die einzelnen Testergebnisse aller Haarstylingprodukte kann man (kostenpflichtig) bei Ökotest herunterladen.

Von Öl bis Plastik

Grund für ein mangelhaftes Abschneiden waren vor allem die in den Produkten nachgewiesenen Problem- oder Schadstoffe. Da kam einiges zusammen:

  • Konservierungsstoffe wie Formaldehayd und Formaldehydspaltprodukte. Diese Substanzen können Kontaktallergien auslösen und die Schleimhäute reizen. Auch andere Konservierungsstoffe wurden gefunden: Chlorphenesin irritiert die Haut, Butylhydroxytoluol wird verdächtigt, den Schilddrüsenhormonhaushalt zu stören. Auch das dem Östrogen strukturell ähnliche Propylparaben soll im Organismus eine hormonelle Wirkung haben.
  • Mineralöle befinden sich als Paraffine häufig in Produkten mit höherem Fettanteil. Oft sind diese Paraffine außerdem mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt, die zum Teil als krebserregend gelten.
  • Plastik steckt als flüssiger Kunststoff in vielen Stylingprodukten. Es sorgt für Halt und Standfestigkeit der Haare. Ohne diese Zugabe sind „brettharte Looks“ nicht drin. Das Flüssigplastik ist höchstbedenklich, weil es mit der Haarwäsche in die Umwelt gelangt und über die Weltmeere und deren Bewohner wieder in den menschlichen Organismus. Ob und wie schädlich es für den Menschen ist, ist noch unklar.

Quelle: Ökotest

Autor*innen

Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 11:50 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.