Kondome, Pille, Spirale, Temperaturmethode oder gar der Koitus interruptus: Zur Verhütung einer ungewollten Schwangerschaft gibt es viele Methoden. In puncto Effektivität und Nebenwirkungen schneidet die Spirale sehr gut ab – auch ohne Hormone.
Veränderter Schleim
Für die Empfängnisverhütung werden in Deutschland vor allem orale Kontrazeptiva (die „Pille“) und Kondome verwendet. Doch immerhin jede zehnte sexuell aktive Frau schützt sich mit einer Spirale (auch Intrauterinpessar genannt) vor einer ungewollten Schwangerschaft.
Die Spirale wirkt direkt in der Gebärmutter. Nach dem Einsetzen über die Scheide führt sie unter anderem dazu, dass sich der Schleim dort verdichtet. Dadurch fällt es den Spermien schwerer, den Muttermund zu passieren. Gelingt es ihnen doch und kommt es zu einer Befruchtung, verhindert die Spirale, dass sich das Ei einnistet.
Hormone und Kupfer im Vergleich
Die Spirale wird vor allem in zwei Formen eingesetzt: Als Kupfer- und als Hormonspirale. Welche Vor- und Nachteile die jeweilige Variante hat, analysierte nun ein Wissenschaftlerteam anhand von acht klinischen Studien.
- Empfängnisverhütung. Beide Spiralen verhüten sicher. Die Hormonspirale verhindert die Einnistung der befruchteten Eizelle allerdings noch etwas besser als die Kupferspirale.
- Unterleibsschmerzen. Sowohl bei den Unterleibsschmerzen als auch bei der Lebensqualität gibt es keine nenneswerten Unterschiede zwischen den beiden Spiraltypen.
- Regelblutung. Die Kupferspirale verstärkt die Blutung häufig. Bei der Hormonspirale werden die Regelblutungen oft geringer oder fallen sogar ganz aus.
- Nebenwirkungen. Durch ihre hormonelle Wirkung kann es bei der Hormonspirale vermehrt zu Akne, Übelkeit, Depressionen oder Gewichtsveränderungen kommen.
Individuell entscheiden Damit sind Verhütungsspiralen eine sichere Verhütungsmethode, so das Fazit des Berichts. Ob eine Kupfer- oder Hormonspirale vorzuziehen ist, muss jede Frau für sich entscheiden. Anhand der zusammengetragenen Daten zu Nebenwirkungen und Sicherheit lassen sich die Vor- und Nachteile individuell gut abwiegen.
Quelle: IQWiG