AFP ist ein Eiweiß, das vor allem und in hohen Mengen vom ungeborenen Kind im Mutterleib produziert und ins Fruchtwasser abgegeben wird. Von dort tritt es ins mütterliche Blut über.
In geringen Mengen wird AFP auch beim gesunden Erwachsenen gebildet, in größeren Mengen jedoch nur von bestimmten Tumoren, weshalb AFP als Tumormarker genutzt werden kann.
Normalbereich (Blut)
- Kinder über 1 Jahr, Nichtschwangere und Männer: < 10 µg/l (< 7 IU/ml)
- Schwangere (je nach Schwangerschaftswoche, SSW): zunächst ansteigende Werte, Maximum in der 32.–36. SSW mit Werten bis zu 500 µg/l (420 IU/ml), dann wieder etwas abfallend
- Umrechnung: µg/l x 0,8 = IU/ml IU/ml x 1,25 = µg/l.
Indikation
- Bei nicht schwangeren Frauen und Männern: Tumormarker, auch als Suchtest bei Leberzirrhose und chronischer Hepatitis, bei denen ein hohes Leberzellkarzinom-Risiko besteht
- In der Pränataldiagnostik zur Früherkennung v. a. von kindlichen Fehlbildungen, z. B. von Neuralrohrdefekten wie der Spina bifida (offener Rückenmarkskanal).
Ursachen erhöhter Werte
- Bei nicht schwangeren Frauen und Männern: Leberzellkarzinom oder Keimzelltumoren (Hoden, Eierstock), auch Hepatitis, Leberzirrhose, Lungenkrebs
- Pränataldiagnostik: Fehlbildung beim ungeborenen Kind, Zwillinge.
Ursachen erniedrigter Werte bei Schwangeren
- Schwangerschaftskomplikationen wie Plazenta-Insuffizienz, Wachstumsstörung oder Tod des Ungeborenen
- Pränataldiagnostik: Down-Syndrom.