Impfung gegen COVID-19

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Inzwischen dürfen auch manche Apotheken gegen COVID-19 impfen.

COVID-19 ist eine Atemwegserkrankung, die bei schwerem Verlauf zu Lungenentzündungen, Lungenversagen und auch zum Tod führen kann. Die Erkrankung hat sich im Rahmen der Pandemie 2020/2021 weltweit verbreitet. Sie ist hochansteckend und wird durch Tröpfcheninfektion und Aerosole übertragen.

Impfung

Um eine Ansteckung und schwere Krankheitsverläufe von COVID-19 zu verhindern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung gegen das Coronavirus. Für Menschen zwischen 12 und 60 Jahren besteht ein guter Impfschutz nach 3 Impfungen: der so genannten Grundimmunisierung, die meistens aus zwei Impfungen besteht, und der Auffrischimpfung („Booster“). Die Grundimmunisierung allein hat bei der Omikron-Variante nur eine geringe Wirkung. Bei den derzeit verwendeten Impfstoffen lässt der Schutz vor Infektion nach einigen Monaten nach – der Schutz gegen eine schwere Erkrankung bleibt allerdings erhalten.

Je nach Alter und Vorerkrankungen unterscheiden sich die Empfehlungen über die Anzahl der Impfungen. Für Stillende und Schwangere ab dem 2.  Trimenon wird eine Grundimmunisierung sowie eine Auffrischimpfung empfohlen – wie für nicht-schwangere Erwachsene auch. Eine zweite Auffrischimpfung wird von der STIKO derzeit (Stand August 2022) Menschen empfohlen, die:

  • über 60 Jahre alt sind,
  • im Pflegeheim wohnen,
  • im Gesundheitssystem arbeiten
  • oder an einer schweren Erkrankung wie zum Beispiel einer Immunschwäche oder Diabetes leiden und über 5 Jahre alt sind.

Aber auch Erwachsene, auf die diese Bedingungen nicht zutreffen, können sich mit einer zweiten Auffrischimpfung impfen lassen. Lassen Sie sich hierfür von Ihrer behandelnden Ärzt*in beraten.

Für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren ohne Vorerkrankungen gelten andere Empfehlungen. Die STIKO empfiehlt mindestens eine einmalige Impfung. Auf Wunsch der Kinder oder der Sorgeberechtigen kann nach ärztlicher Absprache eine zweite Impfung erfolgen. Eine vollständige Grundimmunisierung mit zwei Impfdosen ist dann notwendig, wenn die Kinder engen Kontakt zu Menschen haben, die ein hohes Risiko für eine schwere Infektion tragen und sich nicht sicher durch eine Impfung schützen können. Das sind zum Beispiel Kontaktpersonen, die an einer schweren Immunschwäche leiden.

Viele Menschen stecken sich trotz der Impfung mit dem Coronavirus an, die Symptome bleiben dann aber meistens mild. Wichtig: auch infizierte Geimpfte können andere Menschen anstecken. Alle bisher zugelassenen Impfstoffe schützen vor einem schweren Krankheitsverlauf und Tod – bei Erwachsenen aber nur, wenn die Auffrischimpfung wahrgenommen worden ist.

Ausführliche Informationen über die Impfempfehlungen sind auf der Homepage Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu finden.

Impfstoffe

In Deutschland gibt es zurzeit (August 2022) verschiedene Impfstoffe, die gegen die ursprüngliche Variante des Coronavirus entwickelt worden sind. Die Impfstoffe schützen bei der Omikron-Variante gut vor schwerer Erkrankung, aber nur schlecht vor einer Ansteckung. Im Herbst 2022 sollen neue Impfstoffe zugelassen werden, die auf die Omikron-Variante angepasst sind.   

Die Impfstoffe stammen von 5 Herstellern: mRNA-Impfstoffe von den Firmen BioNTech und Moderna, Vektor-Impfstoffe der Firmen AstraZeneca und  Johnson & Johnson und ein Proteinimpfstoff der Firma Novavax. Für die Grundimmunisierung wird bei dem Impfstoff von Johnson & Johnson mit nur einer Impfdosis geimpft, die 4 anderen Impfstoffe müssen 2-mal verabreicht werden Da der Johnson & Johnson-Impfstoff nicht ausreichend wirkt, empfiehlt die STIKO eine zweite Impfung mit einem anderen Impfstoff, um die Grundimmunisierung zu verbessern. Je nach Wunsch kommen dafür die mRNA-Impfstoffe oder der Proteinimpfstoff von Novavax in Frage. Der Impfschutz stellt sich 14 Tage nach der letzten Impfung ein.

Nebenwirkungen

Nach der Impfung können Allgemeinsymptome wie leichtes Fieber, Frösteln, Müdigkeit sowie Kopf- oder Gliederschmerzen auftreten. Diese Nebenwirkungen klingen jedoch meist innerhalb von 1–2 Tagen folgenlos ab. Auch Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle kommen vor.

Eine sehr seltene Impfkomplikation bei den Vektor-Impfstoffen sind Sinus-/Venenthrombosen. Die mRNA-Impfstoffe und der Proteinimpfstoff haben in seltenen Fällen eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder Perikarditis (Herzbeutelentzündung) ausgelöst. Betroffen sind hier vor allem Jungen und Männer unter 30 Jahren. Der Verlauf ist meistens mild. Eine Myokarditis wird durch körperliche Belastung verstärkt, deshalb sollten frisch geimpfte Personen die ersten beiden Tage nach der Impfung beispielsweise auf intensives Training verzichten .

Aber: Auch bei einer Covid-19-Erkrankung kann eine Sinusvenenthrombose oder eine Myokarditis entstehen. Die Wahrscheinlichkeit ist hier deutlich höher als nach einer Impfung, so dass eine Covid-19-Schutzimpfung für den Einzelnen von Vorteil ist.

Übrigens: Mittlerweile impfen auch einige Apotheken gegen das Coronavirus. Unter „Mein Apothekenmanager“ finden Verbraucher*innen teilnehmende Apotheken.

Autor*innen

Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 20:45 Uhr